16 Apple IPAD’s mit Koffer für Klassenführungen
Übergabe erfolgt 2021
Für das Museum Voswinckelshof und im öffentliche Raum mit freiem WLAN im Bereich der Altstadt Dinslaken für Schulklassen bis einschließlich Stufe 13.
Die Dauerausstellung des Museums Voswinckelshof hat ihren inhaltlichen Schwerpunkt in der Geschichte der Stadt Dinslaken und ihres Umlands. Im Museum finden pro Jahr durchschnittlich ca. 60 Veranstaltungen mit Schulklassen statt, die Bezug zur Orts- und Heimatgeschichte haben. Dabei schwanken die Klassenstärken zwischen 25 und fast 40 Kindern. Da die Dauerausstellungsräume des Museums relativ klein sind, werden die Klassen regelmäßig geteilt: Eine Gruppe geht von der Museumspädagogin geführt durch das Museum und entdeckt historische Originalexponate zur Stadtgeschichte und erfährt die damit verbundenen Geschichten. Die andere Gruppe verbleibt in einem museumspädagogisch nutzbaren Raum. Nach einer einführenden Anleitung erarbeitet die Gruppe selbstständig, aber unter nicht fachkundiger Aufsicht, ein bestimmtes stadthistorisches Thema. Nach der Hälfte der Veranstaltungsdauer wechseln die Gruppen den jeweiligen Lern- und Erlebnisort im Haus.
Ein anderes Format museumspädagogischer Arbeit nutzt den öffentlichen Raum in der Stadt Dinslaken, um stadtgeschichtliche Erkundungstouren zu machen. Inzwischen gibt es große Bereiche in der Stadt, die mit freiem WLAN versorgt sind. Das ermöglicht einen neuen Zugang zur Orts- und Heimatgeschichte, wenn einerseits ein entsprechendes Softwareangebot besteht und andererseits die Kinder und Jugendlichen mit Geräten ausgestattet sind, die solche Angebote nutzbar werden lassen.
Da viele Schülerinnen und Schüler bereits in ihrer Grundschulzeit das Museum besucht haben, kennen sie die Stadtgeschichte in Grundzügen. Kinder weiterführender Schulen können deshalb im Haus an Schwerpunktthemen arbeiten und einzelne Aspekte der Orts- und Heimatgeschichte vertiefen. So wird Vieles wiederholt und Neues kommt hinzu.
Ab Klasse 4 und vor allem in den Stufen 5 bis 13 reicht das aber nicht mehr aus, um den schulischen Anforderungen gerecht zu werden. Zudem sind die Kinder und Jugendlichen dann in einem Alter, in dem das lnteresse für Smartphones, Tablets, lnternet und Konsolenspiele größer ist als das für Exponate in Vitrinen oder Texte auf Texttafeln und in Medienstationen. Deshalb müssen sich die Klassenführungen dem veränderten Mediennutzungsverhalten anpassen, um Kinder und Jugendliche zu erreichen.
Hier setzt ein neues Konzept an: In der Museumspädagogik des Museums Voswinckelshof sollen künftig Tablets zum Entdecken und Recherchieren eingesetzt werden. Aufgrund ihrer besonders guten Bedienerführung und der einfachen Benutzbarkeit haben sich „iPads“ der Firma Apple in diesem Bereich besonders bewährt. Mit Hilfe eines inzwischen installierten offenen WLAN im Museum Voswinckelshof wurde ein an Exponaten und Stationen der Stadtgeschichte orientiertes Lernprogramm für verschiedene Jahrgänge entwickelt. Dieses soll über die Vermittlungsplattform BiParcours auf den Tablet-Computern abgerufen werden können. So können Kinder das Museum mit Hilfe der Geräte strukturiert entdecken. Darüber hinaus gibt das offene WLAN den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, in Workshops den Einstieg in das Recherchieren in Datenbanken und das Auffinden zitierfähiger Quellen zu erlernen.
Auf Wunsch bzw. im Rahmen geplanter Veranstaltungen wird z.B. gelehrt, wie man mit Fotos kleine Videosequenzen erstellen kann, die z.B. in Power-Point-Präsentationen oder Film-Clips Anwendung finden können. Das fasziniert und so ganz nebenbei lernt man, wie z.B. das nächste Referat interessanter aussehen könnte. Der nächste Schritt ist dann die Vorbereitung auf eine Facharbeit in der Oberstufe.
Ziel ist es, einerseits die Führungen durch die stadtgeschichtliche Dauerausstellung zu ersetzen durch individuell frei an den Interessen der Kinder und Jugendlichen orientierte, selbst organisierte Entdeckertouren durch die Heimat- und Stadtgeschichte. Andererseits soll durch den Einsatz solcher Geräte die Medienkompetenz zur lnternetnutzung gestärkt werden. Die Kinder und Jugendlichen sollen lernen, seriöse von anderen lnternetquellen zu unterscheiden. Sie sollen Suchwege kennenlernen, die einen selbstbewussten Umgang mit Daten aus dem lnternet bieten.
Nicht zuletzt soll durch den Einsatz solcher Geräte auch die künstlerische Kreativität erweitert und vertieft werden, wie es z.B. in Workshops geschieht, die begleitend zu Kunstausstellungen im Museum Voswinckelshof stattfinden.
Aktuelle lnformationen zur Heimatgeschichte werden zunehmend über das Netz verbreitet. Die traditionellen Raum- und Exponattexte in Museen werden inzwischen von jüngeren Menschen seltener gründlich studiert. Das wird zukünftig mit der zunehmenden Nutzung von Smartphones in schnellen 5-G-Netzen noch wichtiger werden.
Schon heute ist das schnelle Auffinden von lnformationen über Wikipedia jedem Schüler geläufiger als das Nachschlagen in gedruckten Lexika oder historischen Fachbüchern. Wikipedia ist zwar nicht zitierfähig, aber zu diesem Zweck man kann Nutzen aus angehängten Verlinkungen und Literaturangaben ziehen. Solche Recherchemöglichkeiten sollen mit Hilfe der neu zu beschaffenden Geräte aufgezeigt und eingeübt werden.
Die Museumspädagogin hat in der Vergangenheit kontinuierliche Fortbildungen zum Thema absolviert. Daher ist sie in der Lage, museumspädagogische Konzepte zu heimat- und stadtgeschichtlichen Themen zu entwickeln, um die Schülerinnen und Schüler nachhaltig für eine kompetente lnternetnutzung fit zu machen.
Mit einer neuen Konzeption soll an den Dinslakener Schulen geworben werden.
Zur Umsetzung des Konzepts sind 16 Tablets nötig, damit jeweils zwei Kinder oder Jugendliche zusammen arbeiten können. Wie oben dargelegt, haben sich die „iPad“-Geräte des Herstellers Apple als die am besten geeigneten Arbeitsmittel herausgestellt. Zur Vorbereitung, Pflege und Wartung des inhaltlichen Angebots ist zusätzlich ein kompatibler Laptop (= Apple Mac Book Air) erforderlich. Eine Box zum Aufbewahren und Laden der Tablets sowie verschiedene Verbindungskabel etc. werden zum Betrieb dieses Systems ebenfalls benötigt.
Die Gesamtkosten der zu beschaffenden technischen Ausstattung betrugen rd. 12.000 Euro.
Mit Hilfe eines Landeszuschusses aus dem Projekt „Heimat-Scheck“ und Sponsoren konnte die IPADs beschafft und dem Museum zur Verfügung gestellt werden. Bei den Sponsoren handelt es sich um die Niederrheinische Sparkasse Rhein-Lippe, die Volksbank Dinslaken, die Wohnbau Dinslaken, die Stadtwerke Dinslaken, die Fernwärmeversorgung Niederrhein, NT Consult-Jürgen Roth, Opel Elspass, Kanzlei Höyng und SSE-Software-M. Skaletz. Der Förderverein Museum Voswinkelshof Dinslaken e.V. steuerte trotz allem noch einen erheblichen Betrag bei.
Die hier gezeigten Fotografien wurden von Frau Cordula Hamelmann angefertigt.