Stadtarchiv in Bewegung

von | Freitag, 14. März 2025 | Aktuelle Themen

Zum Themenjahr Mobilität setzt sich auch das Stadtarchiv in Bewegung, und zwar mit einer kleinen Ausstellungsreihe rund um das Thema Verkehr und Mobilität. 2025 stellen wir jeden Monat im Museum Voswinckelshof einige unserer Archivalien aus, manchmal ergänzt durch Fundstücke aus dem Museumsfundus.

Die bewegte Archivalie ist immer im Eingangsbereich des Museums zu finden, direkt links neben der Treppe. Das Museum hat Dienstag bis Sonntag von 14-18 Uhr geöffnet. Begonnen haben wir mit Fahrscheinen aus verschiedenen Zeiten, dann ging es in die Radfahrgeschichte und im März gab es eine Archivalie passend zum Internationalen Frauentag.

Stadtarchiv in Bewegung - Bild 1 von 2
Stadtarchiv in Bewegung - Bild 2 von 2

Januar – Fahrscheinkontrolle

Ob Bus oder Bahn, ohne Ticket geht es nicht. Nach der Fahrt sind sie wertlos und landen meist schnell im Müll, aber einige haben trotzdem ihren Weg ins Archiv gefunden und sind hier ausgestellt. Die Fahrpläne zeigen die Entwicklung des öffentlichen Nahverkehrs in Dinslaken. Ob es heute mehr Busverbindungen gibt als 1925?

Stadtarchiv in Bewegung - Winterfahrplan 1953
Stadtarchiv in Bewegung - Bahnfahrkarten
Stadtarchiv in Bewegung - Fahrkarte 1925

Februar – Bike it!

Fahrradfahren ist beliebt, günstig und hält fit – kein Wunder also, dass es auch hier in Dinslaken schon früh Breitensport-Veranstaltungen rund ums Fahrrad gab. Hier ein Plakat zum Volksradfahren 1981. Los ging es damals ab 8:30 von der Sparkasse an der Friedrich-Ebert-Straße 22 Kilometer über Hünxe, Lohberg und Hiesfeld. Volksradfahren richtet sich an die ganze Familie und wird bis heute von lokalen Sportvereinen meist einmal im Jahr ausgerichtet, zuletzt vom RSC Dinslaken 1922 e.V. im Juni 2024.

Stadtarchiv in Bewegung - Volksradfahren
Stadtarchiv in Bewegung - Polizisten auf Fahrrädern

März – Frauen ans Steuer

Im Ersten Weltkrieg kam es zu einer kleinen, wenn auch zeitlich begrenzten Sensation: weil so viele Männer im Krieg waren, durften Frauen auf einmal in typischen „Männerberufen“ schalten und walten. So auch im Bereich Verkehr – unsere Monatsarchivalie zeigt das überwiegend weibliche Personal der Kreis Ruhrorter Straßenbahn.  So heißt es in der Chronik der Johannesschule 1915:

„Schon zu Beginn des Krieges war man auf der Post dazu übergegangen, solche Stellen, die bisher von Männern bekleidet wurden, mit weiblichen Kräften zu besetzen. Bei anderen Einrichtungen ist man diesem Beispiel gefolgt, weil es an männlichen Arbeitskräften nach und nach mangelte. So finden wir jetzt Frauen und Mädchen als Briefträgerin, bei der Eisenbahn als Rottenarbeiterin, auf der Straßenbahn als Schaffnerin und sogar als Fabrikarbeiterin im Walzwerk und im Draht- und Nagelwerk.“

Stadtarchiv in Bewegung - Autofahrerin 1928
Stadtarchiv in Bewegung - Schaffnerinnen